So geht’s richtig! Professionelles Knoten und Spleißen brachte uns gestern Egmont Friedl in seinem Mitmachworkshop bei GEOBUCH bei. Gelernt hat Friedl sein Können unter anderem auch in England bei alten Meistern, die ihm seine Handwerkskunst bis ins kleinste Detail weitergegeben haben.
Natürlich alles auch HIER nachzulesen und nachzusehen in den Videoanleitungen auf der Dvd im Buch „Knoten & Spleißen“.

Friedl-Workshop_Knoten+Spleißen (6)Gesagt, getan. Friedl kam extrem gut ausgestattet und brachte so einiges Tauwerk und passendes Werkzeug mit. Ehe man es sich versah, hatte schon jeder Gast ein eigenes Tau in der Hand und durfte mitknüpfen. Zum Aufwärmen zeigte uns Friedl diverse sehr praktische Seemannsknoten:

– den Schmetterlingsknoten, bei dem sich das „Auge“ auch bei wechselnder Belastung nicht wieder zusammenzieht,
– den Spierenstich, der sich wie ein Henkersknoten ganz eng zusammenzieht und
– den Konstriktorknoten, der in seinem Würgegriff alles bombenfest zusammenhält und unter Last schon gar nicht mehr zu öffnen ist.

Friedl-Workshop_Knoten+Spleißen (1)Friedl-Workshop_Knoten+Spleißen (2)Da Taue durch Knoten allerdings ein Vielfaches der eigentlichen Traglast verlieren und dann durch die ungleichmäßige Verteilung der Last auf die Fasern im Tau am Knoten brechen (die Taue an der Außenseite werden bei gebogenem Tau stärker gedehnt und belastet), haben wir von Egmont Friedl auch noch professionelles Spleißen gelernt. Denn beim Spleißen gibt es kein Verlust der Bruchlast!!!

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Früher hat man im großen Stil geschlagenes Tauwerk (in sich verdrehte Seile) bearbeitet. Heute kommt überwiegend geflochtenes Tauwerk zum Einsatz, bei dem die Garne spiralförmig in beider Richtungen führen (und nicht nur in eine). Geflochtenes Tauwerk lässt sich grob in zwei Arten unterscheiden: einfaches (mit hohlem Kern) oder doppelt geflochtenes, auch Kernmanteltauwerk genannt. Bei Letzterem sind quasi zwei Taue ineinander gesteckt. Der Kern ist dabei unbefestigt im Inneren des Mantels. Sie sind nicht miteinander verflochten, sondern halten vielmehr durch Reibung und Widerstand, die bei Zug auf das Seil entstehen.

Wir durften das Speißen am einfachen Tauwerk üben und haben unter der persönlichen Anleitung von Egmont Friedl unseren eigenen Tauwerkschäkel mit einem einfachen 4mm Tau gespleißt. Eine Kombination aus einem Augspleiß und einem Diamantknoten, bei dem die beiden Enden abgeschnitten und noch verlötet werden. Danach zeigte uns Friedl die Kunst des Spleißens bei Kernmanteltauwerk. Die Ergebnisse können sich wirklich sehen lassen!!!

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Am Ende konnte jeder Teilnehmer noch ganz persönliche Knoten-Fragen klären und natürlich das frisch erstandene Buch signieren lassen.

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Wir möchten uns bei Egmont Friedl und natürlich allen Teilnehmer für diesen lehrreichen, aktiven und hoch interessanten Abend bedanken.

Hier geht’s zu den Webseiten von Egmont Friedl:
http://www.emf-sail.com/ und http://emf-marine.com/

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