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Weltpremiere: „Norge på langs“ ging es gestern für das GEOBUCH-Publikum mit Simon Michalowicz aus Hennen. 3.000km zu Fuß durchwanderte er ganz allein Norwegen der Länge nach – oder auch öfters mal Richtung Osten, wie wir jetzt wissen – und nahm uns in seinem allerersten Vortrag mit selbstgebackenen Zimtschnecken mit auf eine bunte, rauhe, einsame und sehr lustige Reise.

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Michalowicz startete nach 1 Jahr der Vorbereitung am 27. Mai 2014 in Lindesnes und benötigte 140 Tage bis an sein Ziel: das Nordkap. „Je besser die Planung im Voraus, desto freier und unbekümmerte das Wandern“, berichtet uns Michalowicz. Um die Route zu konkretisieren, das Reiseequipment zu testen,  Übernachtungsmöglichkeiten auszuloten oder auch, um z.B. die Supermarktöffnungszeiten per Google Streetview lesen zu können. Aber auch, um Notsituationen zu durchdenken. Hierfür und für die wertvollen Versorgungspakete hatte Michalowicz vor seiner Reise die Route bei mehreren Personen hinterlegt und alle Formalitäten bei einem eventuellen Unglück erledigt.

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Planung ist gut, Flexibilität noch besser.
Als Alleinreisender in rauher Natur gibt das Wetter den Takt und auch manchmal den Weg an – wie uns Michalowicz mit zahlreichen Anekdoten untermauerte. Die Wegmarkierungen sind zwar sehr gut, aber der Wegebau weniger. So kann es sein, dass man doch mal mehr auf Landstraßen unterwegs ist, man unterwegs im Gelände sein Zelt verliert oder aber in einer der abgelegenen DNT-Hütten auch 12 Jahre alte Ananas aus der Dose „tadellos“ schmecken. Michalowicz hatte bereits vor einen Mengenrabatt zu erfragen, weil er auf seiner Tour doch in so einige Hütten eingekehrt ist. Den gibt es allerdings nicht. Wer alle Hütten mindestens einmal besucht hat, bekommt dafür einen goldenen Schlüssel überreicht.

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[wc_box color=“success“ text_align=“left“]GUT ZU WISSEN:
Zu den 500 Hütten mit Versorgungsregalen und Übernachtungsmöglichkeit hat jeder Zugang, der sich vorab einen Schlüssel organisiert. Die Abrechnung funktioniert auf Vertrauensbasis über einen Formulareintrag in der Hütte vor Ort und Kreditkartenabrechnung.
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Die drei größten Herausforderungen:

  1. Sich für den langen Weg selbst motivieren. Schließlich war er ganz allein unterwegs. V.a.  wenn der Weg auf langen asphaltierten Straßen entlang führt, wo die Hinweisschilder stets die unglaublich weite Entfernung anzeigen. Oder, wenn während eines Regenschauers unzählige hilfsbereite Autofahrer mit einem trockenen, warmen, fahrbaren Untersatz frohlocken, den Fußmarsch direkt abzubrechen.
  2. Versorgungspakete planen ist das eine. Eine Gewissheit, dass diese auch ankommen, gibt es nicht. In dem Fall heißt es, den Frust schnell beiseite schieben und adhoc umplanen. Das kann auch den einen oder anderen Umweg bedeuten.
  3. Die stetige Essensversorgung. Beim täglichen Wandern werden immens viele Kalorien verbraucht, die so einfach garnicht nachgeführt werden können. Hochkalorischen Produkte wie Cola, Chips und Schokolade werden zum absoluten Lieblingsessen. Und für Michalowicz wurde Butter das größte – ob pur, in Suppe oder zu allem, was zu bestreichen geht.

Warum tut man sich solche Strapazen überhaupt an?
Das wollten einige Zuschauer wissen und löcherten Michalowicz auch nach der Lesung. Seine Anwort: „Die tollen Momente. Sonnenuntergänge (zum Weinen), Zeltplätze (mit dem schönsten Fernsehprogramm), Innehalten und bewusste Pausen.“ Michalowicz dachte nicht an seine frühere Arbeit, nicht an den Reiseblog für die Familie und auch nie im Leben daran, ein Buch zu schreiben. Er wollte einfach den Moment genießen! Momente und Erlebnisse wie z.B. die Hütten-Ruhe bei Kerzenschein, ein geschenktes einkaltes Bier noch vor dem Mittagessen, die natürliche Farbenexplosion im norwegischen Herbst, illustre Begegnungen und Lagerfeuer-Geschichten, die Überquerung des Polarkreises und eigener Grenzen UND vor allem auch tolle Motivationsmails aus der Heimat!

Von diesen und vielen anderen bleibenden Erinnerungen schwärmte Michalowicz bei GEOBUCH und zog uns alle damit in den norwegischen Bann. Diese Momente haben ihn nachhaltig verändert, v.a. die Ruhe und Stille. Das Fernweh und Verlangen, solche Momente wieder zu erhaschen, steigen nicht nur bei ihm, als er mit vielen athemberaubenden Bildern seines Vortrag abschließt. 3.000 Kilometer sind eben doch eine lange Strecke und 140 Tage allein mit sich und der Natur eine lange Zeit.

Hier auf der interaktiven Route kann man einige Stationen noch einmal „nachwandern“:

Michalowicz-AutogrammVielen Dank Simon Michalowicz. Wir haben viel gelacht, gestaunt, gefragt, mitgefiebert und die eine oder andere (Sehnsuchts-)Träne verdrückt…fast so, als wären wir tatsächlich mit dabei gewesen. Vielen Dank auch für’s Signieren deines Buches am Ende der Veranstaltung (ich hab mir auch gleich eins ergattert).

Wir wünschen Dir auf Deinen Reisen viele weitere bleibende Momente und freuen uns, Dich bald wieder bei uns im schönen München wiederzusehen.

Franziska vom Geobuch-Team

 

Wen das Wanderfieber gepackt hat, bestellt sich am besten gleich sein Buch „Norwegen der Länge nach“ oder stöbert auf den diversen Seiten von Simon Michalowicz. Ich kann den Instagram-Account nur wärmstens empfehlen: https://instagram.com/simonpatur/ und https://www.facebook.com/simonpatur

 

 

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