Christian Wendelstein„Ja is´denn scho´Weihnachten?“

 Nein, noch nicht ganz, auch nicht auf dem Wendelstein, auch wenn es fast danach aussieht.

Nach sonnig-warmen Wies´n Tagen hat sich das Thermometer ohne jegliche Zwischenstation in den einstelligen Bereich verabschiedet. In den Alpen und auch den bayerischen Voralpen war man gut beraten, dem einstelligen Bereich noch ein Minus-Zeichen voranzustellen.

Schön, dass der Wetterbericht für letzten Sonntag logischerweise Sonne, wie das Wort ja sagt, und eben weiterhin auch Kälte versprochen hat. Vielleicht eine gute Chance, den höchsten Berg der bayerischen Voralpen, den Wendelstein, ohne einen großen Massenansturm erleben zu dürfen. Denn, bei gutem Bergwetter spülen Zahnradbahn und Kabinenseilbahn jede Menge an Ausflüglern aus München und Umgebung auf den markanten Alpengipfel.

Das mit der Sonne hat dann auch wunderbar funktioniert – bis auf etwa 1500 Höhenmetern. Dann wurde mir und den wenigen anderen Wanderern ordentlich weiß vor Augen. Jawohl, wir notieren in unser imaginäres Gipfelbuch: Sonntag, 9. Oktober, winterlicher Berglauf auf den Wendelstein.

Da sich Herbst und Spätherbst hoffentlich noch etwas von ihrer goldenen Seite zeigen werden, möchten wir den Wendelstein gerade jetzt als lohnenswertes Ziel empfehlen.

Zuallererst, die Aussicht vom Gipfel ist atemberaubend, auch wenn Oberservatorium, Sendemasten und hochgerüstete Bergbahnfahrerwanderer eher keine Gipfelromantik aufkommen lassen. Sehr erfreulich auch die Vielzahl an Aufstiegs- und Abstiegsmöglichkeiten, Fischbachau, Osterhofen, Bayrischzell oder auch von Brannenburg mit der maximalen Höhendifferenz von beinahe 1.400 HM.

Sprich, die Gipfelstürmer verteilen sich auf die verschiedenen Varianten. Die sportlichste Route startet in Brannenburg an der Talstation der Zahnradbahn, von dort zieht sich der Anstieg langsam ansteigend um dann ohne Vorwarnung in extrem steil überzugehen. Auch wenn es nach der Mitteralm erst entspannt weitergeht, man sollte schon noch ein paar Körner in Reserve haben, die letzten 400 Höhenmeter haben es in sich, trotzdem ist es die schönste Anstiegs-Variante.

Wer von Bayrischzell aus aufsteigt, hier spart man sich im Vergleich zum Inntal ca. 300 Höhenmeter.

Und wem beim Abstieg die Knie rebellieren, der darf auch gerne auf Seilbahn oder Zahnradbahn umsteigen.

Christian Funk

Christian Wendelstein

 

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